Wirtschaftsförderung Brandenburg informiert
Einladung zum Infomarkt in die Heimvolkshochschule Seddiner See
Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region und Vorstellung des Wassergutachtens für einen nachhaltigen Hochtechnologiestandort nordwestlich vom Güterbahnhof Seddin
Die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) lädt ein zu einem Infomarkt zum Thema
Wirtschaftliche Entwicklung der Region: Entwicklung eines nachhaltigen Hochtechnologiestandortes nordwestlich des Güterbahnhofs Seddin
- Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und des wasserwirtschaftlichen Gutachtens -
am Samstag, dem 10. Mai 2025 · von 12:00 bis 16:00 Uhr
in die Heimvolkshochschule am Seddiner See
Seeweg 2 · 14554 Seddiner See
Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich an Informationsständen im Foyer des Tagungshauses der Heimvolkshochschule über die wirtschaftlichen Entwicklungschancen der Region informieren. Zudem gibt es Informationen über die Ergebnisse des wasserwirtschaftlichen Gutachtens für die Entwicklung eines nachhaltigen Hochtechnologiestandortes nordwestlich des Güterbahnhofes Seddin. Außerdem wird über die Inhalte der vorgelagerten Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Standortes und über die Themen „Wasserhaushalt“ und „Grundwasser“ in der Region informiert. An den Ständen ist Gelegenheit, mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen.
25.03.2025
Zusammenfassung – Wasserwirtschaftliches Gutachten für einen nachhaltig orientiert produzierenden Hochtechnologiestandort (Industrie- und Gewerbegebiet) nordwestlich vom Güterbahnhof Seddin
1) Aufgabenstellung
Das Gebiet nordwestlich des Güterbahnhofs Seddin (Landkreis Potsdam-Mittelmark) weist im deutschlandweiten Vergleich herausragende Standortqualitäten auf. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie
wurde das Gebiet als grundsätzlich geeignet eingestuft als bedeutsamer Standort für nachhaltig produzierende Hochtechnologieunternehmen. Gleichzeitig könnte lokales Gewerbe angesiedelt
werden.
Das vorliegende Gutachten beschäftigt sich mit der Frage der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Potenzialfläche, um die Grundlage für mögliche weitere Planungsschritte zu schaffen.
2) Untersuchung wesentlicher Grundlagen
Zunächst wurden die relevanten Grundlagen recherchiert und ausgewertet, um eine solide Daten- und Informationsbasis für die nachfolgende Erstellung des Gutachtens zu schaffen.
Die Ermittlung des Wasserbedarfs basiert auf einer Gesamtfläche von 280 Hektar. 240 Hektar dieser Fläche sind für produzierendes Gewerbe vorgesehen und 40 Hektar für lokale Unternehmen. Mindestens 20 Prozent der Grundstücksflächen sind als Grünflächen vorgesehen.
Da die Art und Zusammensetzung der anzusiedelnden Betriebe noch offen sind, wurden zur Abschätzung des Wasserbedarfs drei exemplarische Szenarien ausgearbeitet und damit für den Wasserbedarf ein Mengenkorridor von 1,0 bis 3,0 Millionen Kubikmeter pro Jahr ermittelt.
Die im Untersuchungsgebiet tätigen Wasserverbände verfügen nur über begrenzte Reserven an genehmigten Wasserentnahmemengen; die vorhandene Infrastruktur ist sehr gut ausgelastet.
3) Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
Das Gutachten zeigt, dass die Wasserversorgung und Entsorgung der potenziellen Gewerbefläche als machbar einzustufen sind. Sowohl für die Wasserversorgung als auch für die Abwasserentsorgung wurden umsetzbare Optionen identifiziert.
Im Bereich Hoher Fläming wurde ein möglicher Standort für eine Grundwasserentnahme identifiziert. Für die Versorgung über dieses Grundwasserdargebot wurden zwei Trassenvarianten untersucht. Als Alternative wurde eine Oberflächenwasserentnahme aus der Nieplitz betrachtet. Dabei wird das entnommene Wasser in den Seddiner See geleitet, dort zwischengespeichert und zur potenziellen Gewerbefläche geleitet. Diese Variante erfordert geringere Investitionen; ihre genehmigungsrechtliche Situation ist jedoch sehr komplex. Weiterhin ist die Versorgungssicherheit geringer. Daher wurde diese Variante nicht weiter untersucht.
Für die Abwasserbeseitigung wurden vier Varianten untersucht, von denen drei als machbar eingestuft wurden.
4) Auswirkungen auf umliegende Seen und den lokalen Wasserhaushalt
Die durchgeführte Wasserhaushaltsmodellierung ergab, dass die untersuchte Änderung der Landnutzung, von der derzeit vorhandenen Kiefern-Monokultur zu einer teilversiegelten Gewerbefläche, zu einem signifikanten Wasserüberschuss führt. Aufgrund der starken Reduktion der bisherigen Verdunstung im Kiefernwald würde sich die Grundwasserneubildung in Zukunft deutlich erhöhen. Niederschlagswasser, das dann an der Oberfläche anfällt, könnte gesammelt und entweder versickert oder zu umliegenden Seen übergeleitet werden.
5) Zeitplan und Kosten
Für die Erschließung der Gewerbefläche ist die Errichtung neuer Anlagen erforderlich, was mit erheblichen Investitionen und zeitlichem Vorlauf verbunden ist.
Je nach betrachtetem Bedarfsszenario liegen die Kosten für die Transportleitungs-Variante zur Wasserversorgung zwischen 36,2 und 72,7 Millionen Euro.
Für die Abwasserentsorgung wurden die Kosten für die drei untersuchten Varianten jeweils für die drei angesetzten Verbrauchsszenarien abgeschätzt: Die ermittelten Kosten liegen zwischen 15,0 und 61,5 Millionen Euro.
Die Kosten für die Ableitung des Oberflächenwassers in einzelne Seengebiete liegen zwischen 7,0 und 12,4 Millionen Euro.
Für Planung und Realisierung der oben beschriebenen Infrastrukturmaßnahmen ist ein Zeitraum von mindestens sieben Jahren anzusetzen.
Erhebliche Einsparungspotentiale könnten vor allem durch die Übertragung von Planung, Bau und Betrieb der Wasseraufbereitung und -verteilung sowie für die Abwasseraufbereitung innerhalb der Gewerbefläche an einen ansiedelnden Investor, Standortentwickler oder einen Verbund mehrerer Bedarfsträger erzielt werden.
6) Fazit
Es erscheint jedoch wenig wahrscheinlich, dass ein Investor eine siebenjährige Vorbereitungszeit akzeptiert und den Wasserverbänden die notwendigen finanziellen Garantien gibt. Somit ist die hier untersuchte Wasserversorgung als Einzelprojekt nicht realisierbar.
Grundsätzlich denkbar erscheint die Realisierung der Standortentwicklung durch Einbindung in eine Verbundlösung durch mehrere Bedarfsträger im Berliner Umland. Diesbezüglich sind heute aber noch keine zeitlichen Aussagen möglich. Projektspezifische Grundsatzentscheidungen sind aufgrund der kommunalen Planungshoheit grundsätzlich den Kommunen vorbehalten.
22.02.2024
Sachstand zum Gutachten zur Untersuchung der Wassersituation im Raum Seddiner See
Die Arbeiten für ein Gutachten zur Untersuchung der Wassersituation im Raum Seddiner See sind gestartet. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) hat im Auftrag des Wirtschaftsministeriums des Landes eine wasserwirtschaftliche Untersuchung an die Firma BGD Ecosax GmbH aus Dresden vergeben. Untersucht werden soll die wasserwirtschaftliche Situation im Raum Seddin mit Blick auf die Möglichkeit der Entwicklung eines nachhaltig produzierenden Hochtechnologiestandortes (Industrie- und Gewerbegebiet) im Bereich des Güterbahnhofs Seddin unter Berücksichtigung des sinkenden Wasserspiegels des Seddiner Sees.
Die Untersuchung soll den beteiligten Kommunen als Grundlage für weitere mögliche Schritte dienen. Mit ersten Ergebnissen ist im ersten Halbjahr 2025 zu rechnen. WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt: „Brandenburg ist ein attraktiver Investitionsstandort für nachhaltige Industrien, aber das Angebot an geeigneten Flächen wird immer geringer. Wir müssen deshalb zusätzliche Gewerbeflächen sondieren, wenn Brandenburg sich wirtschaftlich weiter entwickeln will. Der Standort Seddin hat eine hervorragende Verkehrsanbindung über den Güterbahnhof Seddin sowie über die Autobahnen A9 und A10. Wichtig ist jedoch die Frage nach ausreichenden Wasserressourcen. Mit der Untersuchung wollen wir den Kommunen eine gute Informationsgrundlage für den weiteren Meinungsbildungsprozess vor Ort geben. Es gibt keine Entscheidung für oder gegen die Entwicklung des Standortes, bevor nicht zunächst diese wasserwirtschaftlichen Grundfragestellungen geklärt sind.“
Im Rahmen der Untersuchung sollen vor allem Erkenntnisse über wasserwirtschaftliche Möglichkeiten und Grenzen der Flächenentwicklung gewonnen werden. Dabei findet die angespannte Situation des Grundwassers - vor allem des Seddiner Sees - eine eigenständige Berücksichtigung. Das Gutachten soll den Gemeinden eine sachlich fundierte Entscheidungshilfe an die Hand geben.
Hintergrund:
Das Ansiedlungsinteresse von Unternehmen wächst, aber das Angebot an geeigneten Flächen in Brandenburg wird immer geringer. Daher sucht die Landesregierung mit Beteiligung der Kommunen nach geeigneten Industrie- und Gewerbestandorten. Seddin hat eine hervorragende Verkehrsanbindung sowohl über die Schiene mit dem Güterbahnhof Seddin als auch über die Autobahnen A9 und A10. Diese international konkurrenzfähige Lage ist einmalig in der Hauptstadtregion. Weitere Informationen zu dem Thema finden sich hier:
Link zu den FAQ (PDF)
Kontakt
Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)
Alexander Gallrein
Tel. +49 331 - 730 61-111
